Seltene Momente sind die, wo man kurz inne hält und sich gewahr wird: „Das was jetzt grade passiert, das gibt es nur hier“. Letzten Dienstag war so ein Moment.
Langsam Zeichnen sich neue Fronten ab. Anfang des Jahres hatten die Goons einen großen Sieg in der Tasche und das hat ihre Moral stark befeuert und die von TEST hat stark gelitten. die Parteien positionieren sich neu. Der Blaue Donut, den wir alle abgrundtief hassen, zerbröckelt.
Von unserer Coalition wurde dann letzten Dienstag ein Call-to-Arms ausgerufen, welches dieses mal doch wesentlich erinnerungswürdigt ist. Geflogen wurden dieses Mal die guten verlässlichen Cerberus, Schwere Angriffskreuzer, mit rund 320 Millionen Kostenpunkt. Die Cerberus Zeichnet sich vor allem durch gewaltige Reichweite aus. mit den Heavy Missiles kommt man bei entsprechenden Skillz auf gute 120 Kilometer. Da Es Missiles sind, treffen diese immer gleich gut solange sie das Ziel erreichen.
Der Fc war von der ganz harten Sorte. So ein Bad-ass Bäriger Russe, der lieber seinen Vodka verschüttet als mit dir in einer anderen Sprache als Russisch zu sprechen.(Ich meine das Liebevoll). Wenn er ins Micro knurrte wurde das sogleich entsprechend Übersetzt. Gelobt werden muss an der stelle die Geschwindigkeit, das hat nämlich sehr gut funktioniert.
Ein paar Clicks nach dem Losfliegen wurde auch klar, das wir hier eine Jump Bridge verteidigen würden. das Objektive war also Klar: wir schießen jeden weg der sich auf dem Grid befindet – im Grunde also fast wie immer. es ging hier auch um den Strukturtimer, es war also die Letzte Chance, diese Route zu retten!
Unsere Scouts meldeten, das wir es wohl mit Bombern zu tun bekämen. das ist auch so eine Art von Intel den man im Nachgang dann sehr schätzt, denn so wurden wir nicht überrascht. und die Bomberinitiative von unseren Feinden war verdammt gut ausgeführt. Die Koordination die dabei zu sehen und zu spüren war lässt vermuten das diese Gruppe das inzwischen zu ihrem Standard erklärt hat. Theoretisch betrachtet sind T1-Caracals dagegen ziemlich effektiv – soll keiner Sagen T1 Varianten sind nicht so stark, sie haben ihren eigenen Platz in der Flotte.
Als die Feindliche Flotte auf das Grid warpte sahen wir uns 2 Flotten gegenüber. eine Armorfleet und eine Cerberus-Core Fleet. die Killmails im Nachgang zeigten, dass die Armorfleet speziell gegen Cerberi-Fleets designt wurde:
- Armorschiffe haben Schild vor ihren starken HP, da die Missiles Zeit brauchen vergeht mehr Zeit, zwischen dem Yellow-boxen und dem ankratzen der Schild-HP.
das gibt den Logistikern mehr Zeit, sich auf den einkommenden Schaden einzustellen. - die Zealots schießen in das EM-loch welches jedes Caldari-schiff aufweist. selbst wenn dieses gestopft wird bleibt oft ein Thermal-loch übrig wogegen auch die Lazer gut schießen.
- Lazer haben bei ähnlicher Range ein gutes Tracking und durch den erhöhten Signaturradius der Schildschiffe, wird das begünstigt.
- Zealots haben Variable Midslots, welche hier verwendet wurden um mit 2 Guidance Missile Disruptoren auf eine sehr hässliche Weise den Schaden von Missile-schiffen zu reduzieren.
Beachten wir das eigentliche Ziel: der Feind wollte eine Struktur vernichten. mit dem Hintergrund macht so eine Flotte Sinn, denn sie hält uns beschäftigt, und vermindert unsere Reichweite, sodass wir näher kommen mussten, was unsere Verluste erhöht.
Zeit war hier auf der Seite der Angreifer.
Unsere Vorgehensweise war dann auch relativ schnell Klar, wir schießen die Armorflotte weg und rauchen dann die Cerberusflotte auf, welche auf die Struktur schoss. Easy. Die Zahlen auf beiden Seiten war auch ungefähr gleich groß, was den Kampf bis auf die Fleetcomposition im nachhinein ausgeglichen wirken ließ. Wir brachten uns also in Position und fingen mit unserem Beschuss an.
Wer oben aufgepasst hat, ich hatte Bomber erwähnt.
Relativ schnell nach unserem warp in tauchten diese auch auf und warfen Bomben in unsere Reihen, das ging so weit, dass der FC sich auch gezwungen sah auf einen defensiven Warp out zu springen, wo uns nach ungefähr 10 Sekunden weitere Bomber begrüßten.
es War wie in einem Verdammten Minenfeld, fast 5 Minuten Warpten wir umher und wichen andauernd den Bombern aus. wir erwischten sie auch Teilweise weil unsere Bubbler doch einige erwischen konnten. wir verloren viel Zeit in der wir die DPS der gegnerischen Flotte nicht senken konnten da wir uns neu Positionieren mussten.
hinzu kam das Problem mit dem schaden der Bomben. Denn die Piloten, ohne wirklich akut unter Feuer zu stehen, bettelten um Heilung, obwohl der schaden weitaus geringer war als der Broadcast es Wert wäre. Als erfahrener Logistiker ist das aufschalten und auch abschalten der Kameraden natürlich das Täglich Brot, aber es kostet Zeit!
Von all dem war im Fight aber kaum merklich was zu sehen. Bis auf die Bomber gab es nur die Broadcasts und nach ein paar Startschwierigkeiten gab es auch schon Wrecks auf beiden Seiten. Befehle wurden gebrüllt, übersetzt und ausgeführt. Meine Müdigkeit war wie weggeblasen, denn der Fight war ohne TiDi, lief also in Maximaler Geschwindigkeit ab und das war jeden Skillpunkt wert den ich in die MasteryV der Cerb gesteckt hatte.
Eine Stunde lief die Operation wo Kameraden starben und hundertfacher Tod das Grid zierten. die Leichen auf dem Feld … Bob war so Stolz auf uns ! Mich hat es dann kurz vor dem Ende zerrissen, weil ich schlicht zu Langsam war. Ich sah wie 200 Piloten auf meinen Namen blickten. Der Moment, wo in einem anderen TS der Welt mein Name voller Furcht als Oberstes Ziel auserkoren wurde, um die Moral aller zu brechen, muss mir entgangen sein… ich sah wie ein feind mich aufschaltete, sah wie 200 Piloten folgten und war für 2 Sekunden in dem Gedankengang gefangen „oh, ich muss etwas tun“
Weiter kam ich dann auch nicht, meine Kapsel hat es rausgeschafft und so konnte ich den Kampf noch etwas beobachten. Ich gesellte mich zu den bereits verstorbenen, während der letzte von Boprf die Fahne der Cop hochhielt.
Von sollen Abenden kann es gerne Mehr geben. wir hatten am ende zwar auf ganzer Linie Verloren, denn die Struktur ist gefallen, unsere schiffe konnten die Flotte nicht so stark brechen wie gewünscht… und im Grunde Zog sich der Feind nach getaner Arbeit einfach zurück. Aber verdammt hat das Spaß gemacht. und es gab keine Zeitverlangsamung. was das ganze im vergleich zu den 8h Goonsflotten wo man Technisch am Limit ist sehr angenehm und befriedigend machte.
Die Kommenden Tage werden hoffentlich mit genauso guten Fights, dann jedoch Siegreich sein.
Pok 1990
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